Lieferkettengesetz: Weniger Bürokratie – aber auf wessen Kosten?
- 11. Februar 2025
- Veröffentlicht durch: vertikett
- Kategorie: Allgemein


Lieferkettengesetz: Weniger Bürokratie – aber auf wessen Kosten?
Jeder Verpackungszulieferer kennt es: Sobald ein Kunde anfragt, kommen seitenlange Fragebögen ins Haus. Woher stammen die Materialien? Sind sie nachhaltig? Welche Zertifikate gibt es? Und selbst wenn man alles bereits mehrfach nachgewiesen hat, geht das Spiel bei der nächsten Bestellung von vorne los.
Jetzt will die EU die Bürokratie reduzieren. Endlich weniger Papierkram? Klingt gut – aber wir fragen uns: Geht das am Ende auf Kosten von Transparenz, Qualität und fairen Bedingungen?
Was soll sich ändern?
Bislang mussten wir als Lieferanten jede Stufe unserer Produktion offenlegen – egal, wie groß oder klein der Auftrag war. Das kostet Zeit, Geld und Nerven.
Jetzt will die EU:
- Weniger Dokumentationspflichten – nur noch relevante Infos statt endloser Berichte.
- Fokus auf Hochrisikoländer – nicht jede Lieferkette muss gleich intensiv geprüft werden.
- „One In, One Out“-Regel – für jede neue Vorschrift soll eine alte gestrichen werden.
- Weniger Audits – weniger spontane Kontrollen, mehr Vertrauen in bestehende Standards.
Für uns bedeutet das: Mehr Zeit für Qualität und Innovation – weniger Kampf mit Bürokratie. Klingt super, oder?
Was wir begrüßen:
- Weniger Papierkram – wir können uns wieder aufs Wesentliche konzentrieren.
- Schnellere Prozesse – weniger Verzögerungen durch endlose Freigaben.
- Geringere Kosten – gut für uns und unsere Kunden.
Aber was passiert dann?
- Schlechtere Materialien könnten leichter auf den Markt kommen.
- Nachhaltigkeit könnte zum Lippenbekenntnis werden, wenn keine Kontrolle mehr da ist.
- Unfaire Konkurrenz durch Billiganbieter, die auf Kosten von Umwelt und Arbeitsbedingungen sparen.
Für uns ist klar: Bürokratieabbau – ja! Aber nicht um jeden Preis.
Was bedeutet das für unsere Kunden?
Unsere Kunden wünschen sich ebenfalls weniger Bürokratie – doch sie müssen weiterhin nachhaltige, sichere Verpackungen garantieren.
- Flexibilität steigt – schnellere Prozesse, einfachere Lieferantenbeziehungen.
- Sicherheit bleibt entscheidend – denn am Ende stehen sie für das Produkt ein.
- Nachhaltigkeit muss echt bleiben – weniger Formulare dürfen nicht weniger Verantwortung bedeuten.
Kurz gesagt: Weniger Bürokratie darf nicht zu weniger Qualität führen!
Was denken Sie?
Wir als Verpackungszulieferer stehen zwischen den Anforderungen der Gesetzgeber und den Erwartungen unserer Kunden. Bürokratieabbau ist gut – aber Transparenz und Qualität müssen erhalten bleiben.
Ist das ein notwendiger Schritt oder ein gefährlicher Rückschritt?
Haben Sie selbst Erfahrungen mit endlosen Fragebögen und Prüfpflichten?
Wie stellen wir gemeinsam sicher, dass weniger Bürokratie nicht zu weniger Verantwortung führt?